Vereinsgeschichte
Im Herbst
1980
beschloss die Stadt Unna den Bebauungsplan für
eine Kleingartenanlage an der Feldstraße
in Unna –
Süd.
Nach
Vorstellung
der Stadt Unna sollten im 1.Bauabschnitt 49
Parzellen und im 2. Bauabschnitt noch mal 29
Parzellen errichtet werden.
Beginn der
Arbeiten des 1. Bauabschnitts war im Oktober
1987.
Der 2.
Bauabschnitt wurde wegen Geldmangels nie verwirklicht.
Am 27.03.1987
wurde
im „Gartenstübchen“ der Kleingartenanlage an der
Hermannstraße
in
Unna-Königsborn die Gründungsversammlung des
Kleingartenvereins „Kastanienhain“ vollzogen.
In dieser
Sitzung wurde der „Engländer“ (leider kann
sich
heute kein Gründungsmitglied mehr an den
richtigen Namen erinnern ) zum Vorsitzenden,
Frau Petra Lange zur stellvertretenden
Vorsitzenden, Frau Gisela Ost zur
Schriftführerin und Frau Maria Jeska zur
Kassiererin gewählt. Frau Inge
Kleine -Weischede und Herrn Hermann Hilje berief
man zu Beisitzern.
Nach einigen
Diskrepanzen verzichtete „der Engländer“
auf den
Vorsitz, den dann Gisela Ost übernahm.
Im Mai
1988 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister
beim Amtsgericht Unna.
Nun
existierte
der Kleingartenverein „Kastanienhain“ auch formell.
Die Anlage war
zur Bewirtschaftung fertig gestellt.
Die Wege waren
gepflastert, Parzellen vermessen und abgegrenzt.
Jede Parzelle hatte einen eigenen Strom- und
Wasseranschluss, der 1. Bauabschnitt war
eingezäunt und die Wege waren durch Tore zu
verschließen – der „Acker“ war gepflügt!
Die Nutzungsgenehmigung
der Stadt Unna lag zum 01.06.1988
vor. Jetzt hieß es,
weitere Interessenten zu finden, die die
Parzellen des 1. Bauabschnitts bewirtschaften würden.
Die Gestaltung
der
Kleingartenanlage „Kastanienhain“ konnte
beginnen.
In dieser
Zeit
haben die Vorsitzende Gisela Ost und
Gartenfreundin Hilde Hilje sehr viel
Aufbauarbeit für den Kleingartenverein
geleistet. Die Vorsitzende Frau Ost sorgte
dafür, dass die örtliche Presse über den „neuen“
Kleingartenverein
berichtet und stellte sich für Interessenten
einer Parzelle zur Verfügung. Frau Hilje führte
die Bewerber bei Wind und Wetter durch die Anlage. Einige Kleingärtner
hatten ihre Laube bereits im Jahre 1988 fertig
gestellt und gaben ihren Nachbarn, deren Laube
sich noch im Bau befand Schutz vor Regen.
Im
Jahr
1988 konnte das erste, wenn auch nur kleine
Gartenfest in der Anlage gefeiert werden.
Die erste
Mitgliederversammlung des jungen
Kleingartenvereins fand in der „Sudschänke“ bei
Jungbluths in der Ackerstraße
statt. Zwei Mitglieder
des Bezirksverbands Hamm-Kreis Unna
Unterstützten uns bei
der Versammlung und gaben uns Tipps eine
Versammlung
zu führen.
Im Jahre 1991
wurde eine Frauengruppe gegründet, die sich
einmal im Monat in der Gaststätte „Zur Kastanie“
traf. Hier wurde im Gesellschaftszimmer
gebastelt und geplaudert. Nachdem
die Gaststätte geschlossen wurde, stellte die
Gartenfreundin Elke Schänzer ihre Gartenlaube
für die Treffen
der Frauengruppe zur Verfügung.
In den
ersten
Jahren hatten wir häufig den Wechsel von
Gartenpächtern zu verzeichnen. Einige hatten
sich die Arbeit im Garten wohl von Anfang an
„erholsamer“ vorgestellt. Doch gerade in den
Anfängen ist die Erstellung eines Gartens mit
sehr viel Arbeit und Schweiß verbunden.
Von 1990
bis
1992 fanden die Mitgliederversammlungen In der
Sportzentrale Klüting statt. Ab dem Jahre 1993
im Evangelischen Gemeindezentrum an der Eichenstraße.
Anlässlich
unseres
5-jährigen
Bestehens, das
wir
am
03.07.1993 auf dem Parkplatz der
Kleingartenanlage Tannenweg feierten, stiftete
die Frauengruppe dem Verein eine Fahne. Die
Festansprache zu diesem Anlass sprach Pastor
Ellinger von der Kirchengemeinde Unna-Süd, Eichenstraße.
Jedes Jahr
wurden nun kleine Gartenfeste veranstaltet, die
durch den Verkauf von Getränken und
selbstgebackenen Kuchen (von den Gartenfrauen
und einigen großzügigen
Spendern)
ein Plus in die Vereinskasse brachten. Der Wunsch
nach einem Vereinshaus wurde in Erwägung gezogen. Allen war
allerdings klar, dass dies nicht nur ein teures,
sondern auch ein langjähriges Projekt sein würde. Auf
der
ordentlichen
Mitgliederversammlung im März
1994
wurde eine Umlage für den Zeitraum von 5 Jahren
beschlossen. Der Zufall
kam dann allerdings dem Verein zur Hilfe. Die
Gartenfreunde, Ehepaar Grumann, hatten erfahren,
dass ein Baubüro nach Abschluss der Baumaßnahme
„entsorgt“ werden sollte. Es handelte sich
hierbei um das
Baubüro
der Baustelle „Unterführung der Friedrich-Ebert-Straße
unter
der S-Bahnlinie“
in Unna–Königsborn. Der gerade
wieder gewählte Vorsitzende, Gartenfreund Walter
Karg nahm umgehend Kontakt zu dem Bauleiter der
ausführenden Firma auf. Das Ergebnis seiner
Bemühungen
war
der Erwerb des Baubüros zu einem akzeptablen Preis. Schnell wurde
eine außerordentliche Mitgliederversammlung
für den
19.06.1994 einberufen.
Dieser beschloss bei nur wenigen Gegenstimmen
das Baubüro zu
kaufen
und beschloss ebenfalls, eine
auf jede
Parzelle bezogene kleine Umlage zur
Restfinanzierung des Vereinshauses. Zusätzlich
hatte jede Parzelle 50
Pflichtstunden
abzuleisten. Darüber hinaus gewährten einige
Gartenfreunde dem Verein ein „zinsloses
Darlehen“.
Der
Bauauftrag bei der Stadt Unna wurde beantragt.
Das „Baubüro“
wurde
durch den Architekten Wischolek so umgestaltet,
dass es einen Saal, eine Küche, einen Kühlraum,
Toiletten und einen Abstellraum bekam.
Eine neue
Statik musste auch angefertigt werden.
Im Mai
1995 war es soweit. In Eigenleistung wurde die
Bodenplatte gegossen, Ver- und
Entsorgungsleitungen verlegt. So mancher
Tropfen Schweiß wurde vergossen, so manche
Flasche Bier genossen. Die Bauleitung
übernahm Gartenfreund Karl Büsker, der leider
2011 verstarb.
Das „Baubüro“
wurde
in Königsborn unter sachkundiger Leitung
abgebaut und im Kastanienhain wieder aufgebaut.
Die
meisten
Gartenfreunde überzeugten mit ungebremstem
Einsatzwillen bis das Vereinshaus wieder
stand. Ab November
1995 wurden mit Einschränkungen schon kleine
Veranstaltungen durchgeführt.
Die feierliche
Einweihung
war zum Sommerfest 1996 geplant, dies war uns
nicht vergönnt….
Dann
geschah
das
Unfassbare!
Am 3.
Januar
1996 wurde das fast fertig gestellte Vereinshaus
zum Opfer einer Brandstiftung!
Dank der
Aufmerksamkeit
eines Bewohners des Kastanienhofes und der durch
ihn alarmierten
Feuerwehr, konnte
ein teil des Vereinshauses gerettet werden.
Eine große
Niedergeschlagenheit und Frustration machte sich
unter den Gartenfreundinnen- und freunden breit.
Zum Glück
hatte
der Vorstand das Gebäude bereits versichert, so
dass ein Großteil des Schadens durch die
Versicherung reguliert wurde. Die Sparkasse Unna
half mit einer Spende. Doch die
Kleingärtner ließen sich nicht unterkriegen.
Durch unermüdlichen Einsatz wurde das
Vereinshaus am Samstag,
den 22.
August 1998 zum
10-jährigen Bestehen eingeweiht. Jetzt kehrte
so langsam Ruhe ein. Die Kleingärtner erholten
sich vom Stress des Vereinshausbauens.
Dennoch
ging
es gleich weiter, die erste Weihnachtsfeier im
neuen Vereinshaus stand an.Das Vereinshaus
stand nicht nur den Mitgliedern des
Gartenvereins für Feiern zur Verfügung, sondern
konnte auch von Nichtgärtnern genutzt werden. So, wie es
auch weiterhin allen zur Verfügung stehen wird.
Viele verschiedene
Veranstaltungen
konnten bis zum heutigen Tag bereits in diesem
Vereinshaus abgehalten werden. Wie z.B.:
- das Grünkohlessen
im
November
- Nikolausfeier
für
die Kinder
- Fachvorträge
über
Obstbäume, Kompost, Gemüse
- Sitzungen
der
Frauengruppe
- Wahllokal
für
den
Kastanienhof
- Das Osterfeuer
rund
ums das Vereinshaus
- Sommerfest
Und vieles
mehr…
Später wurden
zwei
Kastanienbäume gespendet, die vor dem Haus
gepflanzt wurden.
Neben dem
Vereinshaus
wurde ein Biotop angelegt, welches als kleine,
grüne Ruheoase von den Gartenfreunden
angenommen wurde.
Bänke laden
zum
Erholen ein.
Es folgte
ein
neuer Spielplatz, denn auch die kleinen
Gartenfreunde sollten nicht zu kurz kommen.
Die Frauengruppe
unseres
Kleingartenvereins beglückte die Senioren des Marie-Jucharz.Seniorenzentrums
(AWO) mit
einem schönen Tag in unserer
Anlage.
Nach Kaffee
und
Kuchen gab es einen Spaziergang durch die
Gärten. In einer geselligen Runde mit
Akkordeonbegleitung klang ein wunderschöner Tag
aus. Im August
2009
begrüßten wir, den damaligen Bundesaußenminister
Walter
Steinmeier in unsere Anlage. Nach seiner
Wahlkampfrede nahm er sich die Zeit
für eine
Bratwurst
und ein Bier und gab jede Menge Autogramme.
Außerdem ließ er es sich nicht nehmen die
Parzelle der Familie Kleineweischede zu besuchen.
Im Jahr
2010
konnte man einen Riesenkürbis in der Parzelle
von Herrn Stefan Müller bewundern. Dieser Kürbis
hatte bereits vor der Ernte
beachtliche 1,80 Meter
Umfang.
Dieses großartige Ergebnis war der Lohn seiner
guten Gartenarbeit und Pflege.
Ein voller
Erfolg
war auch wieder unser letztes Osterfeuer, das
bei herrlichem Wetter viele Gäste anzog.
Hier hatten
alle Gartenfreunde und Gäste die
Möglichkeit
in
geselliger Runde bei leckeren Grillwaren und
Bier vom Alltag abzuschalten, sich nett zu
unterhalten und auszutauschen.
Wir freuen
uns
weiterhin auf viele schöne Jahre mit gemeinsamen
Aktivitäten, erfolgreichem Gärtnern, aber auch
erholsamen Stunden.
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